© Stefan Müller
Foto © Stefan Müller
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Propsteikirche Leipzig

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Anno
2015

Dieses Projekt erhielt 2016 den renommierten "Balthasar-Neumann-Preis und wurde im gleichen Jahr für den Deutschen Lichtdesignpreis 2016 in der Kategorie "Kulturbauten" nominiert.

Die Neue Propsteikirche in Leipzig genießt besondere Aufmerksamkeit: als erster großer Kirchenneubau einer wachsenden katholischen Gemeinde im Osten Deutschlands und als großer Kirchenneubau im Herzen einer Großstadt. Schulz und Schulz Architekten haben den Wettbewerb 2009 für sich entscheiden können.
Mit klaren Strukturen, einem ungewöhnlichen Raumvolumen und gezielter Lichtführung wurde einen festlicher und emotional berührenden Innenraum geschaffen.

Insbesondere an einem liturgischen Ort spielt die richtige Beleuchtung eine zentrale Rolle. Die spektrale Qualität und die Dynamik des Tages- und Sonnenlichtes wurde von Beginn an in das Architekturkonzept integriert. Das Oberlicht über der Altarwand erzeugt beim Betrachter den Eindruck eines angenehmen tageslichtdurchflutenden Raumes. Die Fokussierung auf die Altarwand wird durch das von oben eintretende Streiflicht und die große Helligkeit unterstützt. Das Licht wird von der Altarwand weich in den Raum reflektiert.

Die Abmessungen des Oberlichtes sind ausschlaggebend, um über viele Stunden einen Tageslichteindruck zu vermitteln ohne das Gefühl der Geborgenheit aufzugeben. Anhand eines Wahrnehmungsmodelles im Maßstab 1:25 und unter Berücksichtigung der Daten einer rechnerbasierten Tageslichtsimulation, wurden die Abmessungen und der gewünschte Effekt gemeinsam mit den Architekten und Nutzern überprüft und definiert.

Das Kunstlicht wurde gegensätzlich zum Tageslicht konzipiert und soll dieses nicht nachempfinden. Die bei Tag stark betonten Wandflächen, insbesondere die Altarwand, werden nicht direkt mit Licht beaufschlagt. Die Lichtstimmung ist stark fixiert und lenkt den Blick auf einzelne liturgischen Element. Eine unterschiedliche Inszenierung bzw. Zonierung des Kirchenraumes ist über die Lichtsteuerung möglich.

Die Beleuchtung erfolgt rein aus der Kirchendecke heraus, so dass das anmutende Raumvolumen nicht durch eine zusätzliche Leuchtenebene beeinträchtigt wird. Die Leuchten treten innerhalb der Balkenkonstruktion der Decke stark in den Hintergrund.

Die eingesetzten LED Leuchten bringen mittels effizienter Linsentechnik das Licht, trotz der großen Raumhöhe, gezielt in den unteren Bereich. Durch ein komplexes optisches System wird dennoch eine extreme seitliche Abschirmung erreicht, so dass das ruhige Deckenbild der Balkenkonstruktion auch nachts nicht durch Abbildungen von Lichtkegeln gestört wird.

Aufgabe
Lichtsimulationsmodell, Tagslichtuntersuchung, Kunstlichplanung

Auftraggeber
Katholische Propsteipfarrei St. Trinitatis

Architekt
schulz & schulz architekten gmbh

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